Nun wohnen wir bereits gut 2 Jahre in unserem “Rollenden Altersruhesitz”. Das ist doch Grund genug, hier mal einen Thread zu dem Thema zu eröffnen.
Zu unserem ersten Jahrestag hatten wir einen kleinen Beitrag geschrieben, der auch heute noch voll und ganz Gültigkeit hat: --> Link
Heute möchten wir dazu etwas mehr schreiben.
Vor vielen Jahren stellte sich uns die dringliche Frage, was kommt nach der Pensionierung?
Zu Hause sitzen kam überhaupt nicht in Frage. Unsere Wohnung war nichts fürs Alter, das war uns von Anfang an klar. Wo wir mal fest wohnen wollten, wussten wir nicht und wissen es auch heute noch nicht.
Reisen, was erleben, das wollten wir. Mehr oder weniger durch Zufall haben wir damals mal ein Wohnmobil gemietet, und dann nochmal und nochmal. Sowas könnte uns gefallen. Auf Grund der Mieterfahrungen wussten wir, was wir möchten bzw. auf keinen Fall wollten. Je konkreter unsere Anforderungen wurden, je stärker schrumpfte die Zahl der in Frage kommenden Fahrzeuge.
Die Anforderungen an ein RV, in dem man lange Zeit wohnen möchte, sind natürlich ganz anders als an ein Mobil, in dem man nur Urlaube verbringt.
Wir wollten im Alter nicht in ein Bett hochklettern müssen und auch nicht übereinander krakseln müssen um mal raus zu kommen. Wir wollten auch nicht getrennt schlafen. Wir können viel Nähe vertragen, brauchen aber trotzdem Platz und Rückzugsmöglichkeit für schlechte Tage. Stauraum und Zuladung kann es nicht genug geben. Wir wollten möglichst lange unabhängig von Stell- und Campingplätzen sein, und der Komfort war uns wichtig.
Letztendlich wurde es genau jenes Mobil, welches wir anfangs komplett abgelehnt hatten, ein Charisma 890 M für max. 3 Personen.
Als es dann mit der Pensionierung so weit war, lösten wir unseren Hausstand auf und zogen in unseren rollenden Altersruhesitz.
Wir wurden inzwischen schon oft gefragt, wie wir das machen. Es gibt kein Patentrezept; aber das ist alles kein Problem, wichtig ist nur, dass man gut miteinander kann und die Nähe auf Dauer verträgt. Alles andere ist sehr stark von den individuellen Bedürfnissen und Vorlieben abhängig und lässt sich lösen.
Zum Fahrzeug lässt sich ganz allgemein sagen, keine Bettenburg, sondern möglichst viel praktischen Platz für 2 Personen mit ganz viel Stauraum (Garage und Doppelboden), viele Schränke, große Tanks und eine möglichst hohe Zuladung. Qualität im Möbelbau zahlt sich aus, es wird nicht so schnell abgewohnt und es geht nicht so leicht was kaputt.
Der Rest ist sehr davon abhängig, ob man eher der Campingplatz-Typ ist, oder lieber unabhängig sein möchte.
Da wir absoluten Schwerpunkt auf Unabhängigkeit legen, sind unsere Tanks entsprechend dimensioniert, haben wir keine Cassettentoilette und eine solide eigene Stromversorgung.
Unsere Wäsche bekamen wir noch immer und überall gewaschen, Meldeadresse kann bei Kindern, Freunden oder Verwandten sein, Post bekommen wir per Internet zugeschickt – alles kein Problem, wenn man/frau über die nötige Gelassenheit und Toleranz verfügt. :juggle: